Interview mit Kapitän und Trainer der 1. Herren

Die Hinrunde in der 2. Bundesliga ist vorbei und wir haben die Winterpause genutzt, um mit unserem Kapitän Marc Buse und unserem Trainer Basti Gehrke einmal einen kleinen Rück- und Ausblick zu machen.

Red.:
Marc, die Hinrunde ist vorbei. Wie war sie für euch als Mannschaft und speziell für dich?

Marc:
Ich denke die Hinrunde war durchwachsen mit einem zufrieden stellenden Endergebnis. Der Start in Klipper war mit einem Punkt sowohl ärgerlich, als auch vielversprechend. Vielversprechend, da wir gemerkt haben, dass wir in diese Liga gehören und ärgerlich, da wir uns nach dem Spielverlauf etwas
mehr erhofft haben. Die Spiele danach gegen Blau-Weiß, Neuss und Marienburg haben uns ergebnistechnisch und spielerisch etwas entmutigt. Danach haben wir uns jedoch in unserer Leistung von Spiel zu Spiel gesteigert und konnten am letzten Doppel-Spieltag sogar 5 Punkte holen (unter anderem gegen den Tabellenersten), was für uns ein versöhnlicher Abschluss darstellt.

Red.:
Und Basti, wie hast Du sie als Trainer erlebt?

Basti:
Für mich war es eine krass intensive Zeit – super viele Trainingseinheiten und Einzelgespräche. Dazu dann vor allem die Orga drum herum mit der erfolgreichen Akquise von Sponsoren und die Planung der Heimspieltagen und Auswärtswochenenden. Das darf und sollte aber in der Rückrunde alles
etwas entspannter und eingespielter verlaufen.

Red.:
Was ist der größte Unterschied zur Regionalliga, mal abgesehen von den Fahrstrecken? Gibt es vielleicht sogar Spielelemente, die sich total anders anfühlen?

Marc:
Das Spiel in der zweiten Liga ist nochmal deutlich schneller (unter anderem auch durch die Ballkinder) und athletischer. Zudem ist es noch deutlich professioneller, wenn man sich alleine überlegt, wie viel Aufwand hinter jedem Heimspieltag steckt. An der Stelle auch nochmal vielen Dank an alle Helfenden! Zudem spielen viele Mannschaften taktisch sehr diszipliniert. Hier werden wenig individuelle Fehler gemacht im Vergleich zu Regionalliga.

Red.:
Wo hast Du Basti die größten Unterschiede zur Regionalliga ausgemacht, also auf und neben dem Platz?

Basti:
Im ganzen Ablauf war es einfach professioneller und man hat gemerkt, dass die Priorität der Spieler einfach noch mehr auf dem Hockey liegt und andere Hobbies auch mal beiseitegeschoben werden. Spielerisch ist vor allem das Tempo der große Unterschied – die einfachen Dinge passieren schneller und genauer. Außerdem ist die individuelle Klasse über die gesamten Mannschaften natürlich deutlich höher.

Red.:
Was waren für dich Marc persönlich denn die Highlights bisher?

Marc:
Für mich persönlich war die Auswärtsfahrt nach Hamburg ein Highlight. Mit der Mannschaft übers Wochenende wegzufahren bei bestem Wetter war sehr schön! Zudem hat mich der Saisonabschluss mit einem 5 Punkte Wochenende extrem gefreut!

Red.:
Was ist denn in der Zeit zwischen Aufstieg und erstem Spieltag alles passiert? Gefühlt hattet ihr ja alle Hände voll zu tun.

Marc:
Spielerisch sind wir im gesamten Team professioneller geworden. Neben zusätzlichen Einheiten (Ecken und Athletik) sind wir auch abseits des Platzes professioneller geworden. Neben den spielerischen Punkten verlangt die zweite Liga auch einiges an Regularien, was unter anderem viel Geld kostet. Da wir nur ein kleiner Verein sind, war es natürlich für uns eine finanzielle Herausforderung. Wir sind daher über glücklich, dass wir letztendlich so viel Unterstützung durch Sponsoren und Wohltäter gefunden haben!! Ohne diese wäre das nicht möglich gewesen. Zudem hat sich auch meiner Meinung nach einiges im Verein getan. Durch den Aufstieg und die anfallenden Arbeiten sind wir im gesamten Verein näher zusammen gerückt, mehr Leute haben Verantwortung übernommen und wir sind in der Außendarstellung deutlich professioneller geworden. Dies ist glaube ich langfristig für den Verein auch wichtig, wenn wir weiter wachsen wollen. Ich bin da sehr zuversichtlich und freue mich da schon auf die bevorstehenden Aufgaben.

Red.:
Basti, hast Du die Saisonvorbereitung denn anders gestaltet als die letzten Jahre?

Basti:
Wie hatten aufgrund des sehr späten Saisonstart eine sehr lange Saisonvorbereitung wodurch sich die für uns einmalige Chance bot auch einmal mehr an der Grundlagenausdauer zu arbeiten. Das hat uns ungemein in der Regeneration, vor allem an den Doppelwochenenden geholfen. Insgesamt glaube ich, dass wir dadurch sehr gut ohne große Verletzungen durch die Saison gekommen sind.

Red.:
Und Woran wollt ihr für die Rückrunde besonders arbeiten und was wollt ihr unbedingt so beibehalten?

Basti:
Ich würde mir sehr wünschen, die Intensität der letzten Spiele in die Rückrunde retten zu können – das ist für uns der Schlüssel, da die individuelle Klasse der anderen Teams meist höher ist. Es gibt natürlich einige Punkte, woran wir arbeiten können aber trotzdem würde ich gerne 2 Dinge rauspicken: Ich möchte offensiv unseren Spielstil mehr erkennen können – die Bälle kürzer halten und die Passfrequenz erhöhen. Einfach in einem sauberen give and go kombinieren. Ich möchte, dass wir mutiger auftreten und und wir nicht zu sehr in die defensive geraten – das hat uns in der Hinrunde immer wieder Punkte gekostet.

Red.:
Was ist eure Einschätzung, was in der Rückrunde drin ist?

Marc:
Da wir bisher keine Abgänge verzeichnen können, und als Team so bestehen bleiben, haben wir meiner Meinung nach gute Chancen, wenn wir an unsere Leistung von den letzten Spieltagen anknüpfen können. Jedoch wird es ein harter Weg, da alle Teams extrem nah beieinander sind und der Spielraum für Fehler extrem klein ist. Es wird auf jeden Fall spannend! Aber mit der AHC-Family am Spielfeldrand, die unser anfeuern, sehe ich dem ganzen zuversichtlich entgegen 😉

Basti:
Ich bin zu 100% vom Klassenerhalt überzeugt. Wir haben unser Spiel stetig verbessert, und man merkt, dass viele Spieler auch weiterhin Raum nach oben haben. Dazu kommt, dass wir starke Neuzugänge zu verzeichnen haben ohne das uns Spieler verlassen haben. Das ist eine sehr gute Basis auch für die kommenden Jahre.

Red.:
Zum Schluss noch die Frage an Dich Marc: wer ist denn in dem ganzen Trubel auf die Idee mit dem Sondertraining für die Jugend gekommen und wird es das in der Halle auch geben?

Marc:
So genau weiß ich das gar nicht mehr, wer die Idee hatte. Jedoch war die Idee, dass wir die Jugend fördern wollen, da eine gute Jugendarbeit langfristig für den Verein essenziell ist. In unserer Herren-Mannschaft haben wir viele gute Spieler, bei denen jeder einen besonderen „Skill“ hat und diesen der Jugend beibringen soll. Wir haben versucht das Sondertraining auch irgendwie in die Halle einzubauen, jedoch war dies aufgrund der extrem dichten Hallenbelegung extrem schwierig. Das Sondertraining wird daher erst wieder auf dem Feld stattfinden. Wir freuen uns aber schon, wenn dann wieder zahlreiche Kinder/Jugendliche erscheinen 😊

Red.:
Basti, gibt es irgendwas, was du noch unbedingt loswerden willst?

Basti:
Ich würde mir – als Ur-Aachener – wünschen, dass der Aufschwung nachhaltig ist und die Attraktivität des Vereins weiter steigt. Hierfür ist ein hauptamtlicher Trainer, der konzeptionell auch die Jugendarbeit voran bringen kann, unerlässlich. Außerdem würde ich mir wünschen, dass die Wichtigkeit der 1. Herren für den Gesamtverein weiterhin erkannt wird und eine so tolle Unterstützung findet wie in den vergangenen Monaten – ich
bin der festen Überzeugung, dass dies am Ende wirklich allen Mitgliedern zugutekommt. Zu guter Letzt möchte ich ein großes Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer aussprechen für die tolle Unterstützung – so haben mir die Heimspieltage wirklich riesen Spaß gemacht und waren ein
voller Erfolg! DANKE!

Red.:
Danke euch für das Gespräch. Und ich denke der gesamte Verein drückt euch für die Rückrunde
weiterhin alle Daumen.

Leave a Reply

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.